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13.10.2022

Die neue Corona-Impfung: Das sollten Sie wissen

Zu Beginn der kalten Jahreszeit herrscht in Sachen Corona-Impfung bei einigen Menschen wieder sehr große Verunsicherung: Zum Beispiel gibt es neue Impfstoffe gegen COVID-19, die speziell an die Omikron-Variante angepasst sind. Aber wer sollte sich damit impfen lassen? Und wann ist der beste Zeitpunkt? Und wie ist das, wenn man schon mehrfach geimpft und genesen ist? Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Fragen – und natürlich Antworten.

Wer soll sich impfen, beziehungsweise boostern lassen?

In Deutschland können sich grundsätzlich alle Menschen ab dem 5. Lebensjahr gegen COVID-19 impfen lassen. Das Robert Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass nur sehr wenige Personen nicht gegen COVID-19 geimpft werden können.

Das RKI betont, dass die COVID-19-Impfungen vor allem schwere Erkrankungen und Todesfälle verhindern. Eine Impfung bietet jedoch keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Zudem lässt der Schutz mit der Zeit nach. Eine breite Mehrheit der Menschen in Deutschland hat sich bereits impfen lassen. Mehr als drei Viertel der Deutschen sind zwei Mal geimpft und gelten damit als grundimmunisiert.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt allen grundimmunisierten Personen ab zwölf Jahren eine Auffrischimpfung. Diese sollte mindestens sechs Monate nach der zweiten Impfung oder nach einer Infektion erfolgen. In Einzelfällen kann der Abstand nach ärztlicher Beratung auch auf vier Monate verkürzt werden. Mehr als 60 Prozent der Deutschen haben sich diese Auffrischimpfung, den sogenannten Booster, bereits geben lassen. Etwa jeder zehnte hatte zu Beginn des Herbstes zusätzlich einen zweiten Booster erhalten.

Wann gilt man als vollständig geimpft?

Als vollständig geimpft gilt man nach drei Impfungen. Die letzte Impfung muss mindestens drei Monate nach der zweiten erfolgt sein. Aber auch nach zwei Impfungen kann man bereits als vollständig geimpft gelten. Voraussetzung ist, dass man neben den Impfungen eine COVID-19-Infektion nachweisen kann, die länger als 28 Tage zurückliegt. 

Für wen ist eine erneute Auffrischung notwendig?

Die STIKO empfiehlt eine zweite Auffrischimpfung, also einen zweiten Booster, für folgende Personengruppen:

  • Menschen ab 60 Jahren
  • Personen im Alter ab fünf Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankung

Zu den Grunderkrankungen, bei denen die STIKO einen zweiten Booster für Menschen ab fünf Jahren empfiehlt, gehören:

  • Chronische Erkrankungen der Atmungsorgane (inklusive Asthma bronchiale und COPD)
  • Chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenerkrankungen
  • Diabetes mellitus und andere Stoffwechselerkrankungen
  • Chronische neurologische Erkrankungen (zum Beispiel Multiple Sklerose)
  • Angeborene oder erworbene Immunschwäche
  • HIV-Infektion

Zwischen dem ersten und dem zweiten Booster oder zwischen einer COVID-19-Erkrankung und dem zweiten Booster sollen mindestens sechs Monate vergangenen sein. In bestimmten Fällen kann der Abstand auf vier Monate verkürzt werden.

Was empfiehlt die STIKO für gesunde, vollständig geimpfte Menschen unter 60?

Gesunde Menschen unter 60, die bereits drei Impfstoffdosen erhalten haben, sind nach Ansicht der STIKO weiter gut vor schweren COVID-19-Verläufen geschützt. Das gelte auch, wenn sie sich bislang nicht mit der Omikron-Variante infiziert haben. Ihnen empfiehlt die STIKO keine weitere Auffrischimpfung.

Was ist, wenn die zweite Auffrischung schon länger zurückliegt?

Bei älteren Menschen kann es sinnvoll sein, noch eine dritte Auffrischimpfung zu geben, wenn seit dem zweiten Booster bereits mehr als sechs Monate vergangen sind.

Mit welchen neuen Impfstoffen wird geimpft?

Seit September 2022 sind neue Impfstoffe der Hersteller Moderna, beziehungsweise BioNTech/Pfizer für Auffrischimpfungen zugelassen. Es handelt sich streng genommen nicht um komplett neu entwickelte Impfstoffe, sondern um Variationen bereits zugelassener Impfstoffe.

Die Impfstoffe sollen zum einen gegen die ursprüngliche Form des Coronavirus wirken, Sie sind aber auch an die Omikron-Varianten BA.1, beziehungsweise BA.4/5 des Coronavirus angepasst. Daher spricht man von „bivalenten“ Impfstoffen.

Stehen die neuen Impfstoffe auch für Erst- oder Zweitimpfungen zur Verfügung? 

Nein. Die neuen Impfstoffe sind nur für Auffrischimpfungen zugelassen. Für die ersten beiden Impfungen sollen weiter die an die ursprüngliche Form des Coronavirus angepassten Impfstoffe verwendet werden. Die gute Nachricht dabei: Beide angepassten Impfstoffe (BA.1 und BA.4/5) lösen eine verbesserte Antikörperantwort des Körpers gegenüber verschiedenen Omikron-Varianten aus als die früher entwickelten Impfstoffe.

Die neuen Impfstoffe sind mRNA-Impfstoffe. Das heißt, sie enthalten den genetischen Bauplan für einen Teil des Virus, das sogenannte Spike-Protein. Dieses Teil des Virus wird nach der Impfung in wenigen Körperzellen nachgebaut. Darauf reagiert das Immunsystem. Es bildet Antikörper und Immunzellen, die gezielt dieses Teil des Virus erkennen und ausschalten können.

Werden die Kosten für die Impfung bei Kassen- und Privatpatienten übernommen?

Ja. Die Impfung ist für Patienten kostenlos, unabhängig vom Versicherungsstatus. Die Kosten übernimmt der Bund. Den Betrieb von Impfzentren finanzieren die Länder.

Ist eine Kombination mit der Grippeimpfung möglich?

Ja. Die Impfung gegen COVID-19 – egal ob erste, zweite Impfung oder ein Booster - mit mRNA-Impfstoffen oder mit dem Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson kann gleichzeitig mit einer Impfung gegen Grippe (Influenza) erfolgen.

Das gilt auch, wenn bei der Corona-Schutzimpfung der „Totimpfstoff“ Novavax zum Einsatz kommt. Zum im Juni 2022 in der EU zugelassenen „Totimpfstoff“ Valneva liegen (Stand Oktober 2022) noch keine Daten vor, ob er zeitgleich mit anderen Impfstoffen verimpft werden kann.

Wichtig ist, dass bei Impfungen, die mit der Corona-Schutzimpfung kombiniert werden, nur Totimpfstoffe geimpft werden. Das trifft auf die meisten Impfstoffe gegen Grippe zu. Lediglich für die Grippeimpfung von Kindern und Jugendliche gibt es einen sogenannten Lebendimpfstoff, der abgeschwächte Viren enthält.

Quellen:

www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung.html

www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Wirksamkeit.html

impfdashboard.de

www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung/impfstoffe-gegen-covid-19/

www.kbv.de/html/1150_60334.php

www.zusammengegencorona.de

www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-erwachsene/grippe-influenza/

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