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15.11.2022

Rückenschmerzen: Das sollten Sie wissen

In Deutschland haben viele Menschen "Rücken“ – so die im Alltag oft verwendete humorvolle Bezeichnung von Rückenschmerzen. Zahlen dazu gibt es unter anderem in der Studie zur Krankenlast in Deutschland "BURDEN 2020“. Diese wurde im Jahr 2021 vom Robert Koch-Institut veröffentlicht. Knapp 61 Prozent der rund 5.000 Befragten gab an, innerhalb eines Jahres unter Rückenschmerzen gelitten zu haben. Aber wofür steht "Rücken“ eigentlich, und was kann man dagegen tun?

Welche Arten von Rückenschmerzen gibt es?

Rückenschmerzen, auch Kreuzschmerzen genannt, sind meist Beschwerden im unteren Bereich des Rückens, genauer gesagt im Bereich der Lendenwirbelsäule. Oft gehen sie mit Bewegungseinschränkungen und Muskelverspannungen einher, wobei letztere auch zu den Ursachen gehören können. Die Schmerzen können in eines oder beide Beine ausstrahlen.

Kreuzschmerzen können ganz plötzlich auftreten und sehr heftig sein. Zu solchen akuten Rückenschmerzen gehört zum Beispiel der Hexenschuss (Lumbago). Dabei schießen die Schmerzen wie aus heiterem Himmel ins Kreuz und machen jede weitere Bewegung zur Qual. Dauern Rückenschmerzen länger als 12 Wochen an, bezeichnet man sie als chronisch. Davon sind circa 7 von 100 Menschen betroffen.

Was sind die Ursachen von Rückenschmerzen?

In den häufigsten Fällen haben Rückenschmerzen keinen eindeutig identifizierbaren Auslöser. Diese sogenannten unspezifischen Rückenschmerzen gehen meist vorüber, ohne dass sie behandelt werden müssen. Man kann Ihnen außerdem gut vorbeugen. Die Ursachen für unspezifische Kreuzschmerzen sind zum Beispiel Bewegungsmangel, eine schwache Rumpfmuskulatur oder Muskelverspannungen (zum Beispiel durch eine Fehlbelastung durch zu langes Sitzen. Aber auch psychische Belastungssituationen wie Stress, Ängste oder Depressionen können Rückenschmerzen begünstigen.

Ist eine behandlungsfähige Erkrankung Grund für die Beschwerden, sprechen Mediziner von spezifischen Rückenschmerzen. Dazu gehört zum Beispiel die Ischialgie, umgangssprachlich bekannt als "Ischias“. Dabei strahlen die Schmerzen bis über das Knie oder in den Fuß aus und verlaufen entlang einer bestimmten Nervenbahn. Weitere Beschwerden wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle können hinzukommen. Meist ist ein akuter Bandscheibenvorfall für eine Ischialgie verantwortlich. Weitere mögliche Ursachen sind zum Beispiel eine Verengung des Wirbelkanals oder eine Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose).

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Für schmerzgeplagte Patienten ist nicht unbedingt erkennbar, ob es sich bei ihren Beschwerden um unspezifische Schmerzen handelt oder ob eine Erkrankung dahintersteckt. Spätestens dann, wenn die Schmerzen so stark sind, dass sie den Alltag deutlich einschränken, sollten Sie das ärztlich abklären lassen. Darüber hinaus sollten Sie zum Arzt gehen, wenn Sie beispielsweise folgende Symptome bei sich beobachten:

  • Hinweise auf Nervenschädigungen oder -reizungen. Diese liegen vor, wenn die Schmerzen in ein Bein oder beide ausstrahlen, Sie Gefühlsstörungen oder ein Schwächegefühl in den Beinen haben.
  • Treten die Schmerzen plötzlich nach einem Sturz oder Unfall auf, kann ein Knochenbruch (zum Beispiel der eines Wirbels) vorliegen.
  • Kommen Symptome wie Fieber und Abgeschlagenheit hinzu, leiden Sie unter Appetitlosigkeit oder haben Sie unerwartet deutlich Gewicht abgenommen, kann beispielsweise eine entzündliche Gelenkerkrankung der Grund sein.

In der Arztpraxis wird dann entschieden, welche weiteren Untersuchungen sinnvoll sind und wie behandelt werden kann.

Wie werden Rückenschmerzen behandelt?

Liegt eine Erkrankung vor, die spezifische Rückenschmerzen verursacht, muss diese behandelt werden. Dazu stehen unterschiedliche Therapien zu Verfügung. Ihr Arzt wird Ihnen hier weiterhelfen.

Akute beziehungsweise unspezifische Rückenschmerzen benötigen meist keine ärztliche Behandlung. Sie klingen fast immer nach einer Weile von selbst ab. Unterstützen kann man dies durch unterschiedliche Maßnahmen wie Wärmebehandlungen. In dieser Zeit sollten Sie bestimmte Bewegungen vermeiden, die die Schmerzen verstärken können, wie schweres Heben oder Bücken. Sind die Beschwerden sehr stark, können entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen.

Das können Sie noch tun

Stufenlagerung: Diese Haltung kann Linderung bieten, wenn die Schmerzen sehr heftig sind. Legen Sie sich auf den Rücken und die Oberschenkel auf eine Ablage. Diese sollte so hoch sein, dass Unter- und Oberschenkel einen 90-Grad-Winkel bilden.

Wärme: Es kann wohltuend sein, eine Wärmflasche, ein Wärmekissen oder -pflaster auf die schmerzende Stelle zu legen.

Bewegung statt Bettruhe: Auch wenn Bewegung mitunter schmerzt, schonen Sie sich nicht zu sehr. Gehen Sie so gut es geht Ihren Alltagsbeschäftigungen nach.

Richtige Sitzhaltung: Durch langes Sitzen kann sich der Rücken runden, sodass wir krumm über den Schreibtisch gebeugt kauern oder seitlich verdreht davor sind. Achten Sie auf eine möglichst gerade Sitzhaltung und ändern Sie so oft wie möglich Ihre Position.

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Quellen:

https://www.gesundheitsinformation.de/ruecken-und-kreuzschmerzen.html

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/rueckenschmerzen/hintergrund

https://www.gesundheitsinformation.de/skoliose-im-jugendalter.html

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_S3_2021_Rueckenschmerz_Nackenschmerz.pdf?__blob=publicationFile

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