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Corona Schutzimpfung
05.02.2021

Corona-Schutzimpfung: Das sollten Sie wissen

Die Erleichterung über den Start der Impfungen ist groß, allerdings wirft die dynamische Entwicklung viele Fragen auf.

Hier finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Informationen zur Corona-Schutzimpfung.*

Welche Impfstoffe sind zugelassen?

Seit dem 27. Dezember 2020 wird in Deutschland gegen die Krankheit COVID-19 geimpft. Diese wird durch eine Infektion mit den Erreger SARS-CoV-2 (auch bekannt als Corona-Virus) ausgelöst. 

Am 21. Dezember 2020 hat die Europäische Kommission dem Corona-Impfstoff des deutschen Herstellers BioNTech in Kooperation mit dem US-amerikanischen Konzern Pfizer die Zulassung erteilt (Bezeichnung Comirnaty).

Seit Anfang Januar ist ein zweiter Impfstoff des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union (EU) zugelassen (Bezeichnung COVID-19 Vaccine Moderna).

Weitere, laufend aktualisierte Informationen zu den zugelassenen Impfstoffen finden Sie hier.

Aktuell werden mehr als 150 mögliche sogenannte Impfstoff-Kandidaten erforscht. Einige davon haben Chancen auf eine Zulassung. Sie alle basieren auf einem Grundprinzip: Sie zeigen dem Immunsystem Teile (Antigene) des Erregers SARS-CoV-2, so dass ein Immunschutz aufgebaut werden kann, ohne eine Erkrankung auszulösen

Weitere Informationen zu den Impfstofftypen finden Sie hier.

Warum sollte man sich impfen lassen?

Die Corona-Schutzimpfung ist freiwillig. Allerdings hat die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) eine Empfehlung für die Impfung gegen COVID-19 ausgesprochen. Sie dient nicht nur dem eigenen Schutz, sie trägt auch dazu bei, die Pandemie einzudämmen.

Durch eine Impfung kann ein Großteil der Bevölkerung einen Immunschutz gegen das Virus aufbauen. Das Infektions- und Erkrankungsrisiko kann so sehr stark reduziert werden. Die Impfung ist kostenlos – unabhängig vom Versicherungsstatus. Die Kosten übernimmt der Bund.

Wem wird die Impfung angeboten?

Mittelfristig ist es das Ziel, allen Menschen die Impfung gegen COVID-19 zu ermöglichen. Allerdings ist aktuell noch nicht ausreichend Impfstoff vorhanden, um alle Personen zu impfen, die es wünschen.

Die Impfung wird zunächst nur Personengruppen angeboten, die ein besonders hohes Risiko für schwere oder tödliche Verläufe einer COVID-19-Erkrankung tragen oder durch ihren Beruf entweder ein hohes Ansteckungsrisiko oder engen Kontakt zu besonders gefährdeten Personengruppen haben.

Dazu zählen unter anderem:

  • Bewohnerinnen und Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen
  • Personen über 80 Jahre
  • Personal mit besonders hohem Ansteckungsrisiko in medizinischen Einrichtungen (zum Beispiel in Notaufnahmen, in der medizinischen Betreuung von Menschen, die an COVID-19 erkrankt sind)
  • Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu besonders gefährdeten Gruppen (zum Beispiel Onkologie oder Transplantationsmedizin)
  • Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege

Die Priorisierung ist Bestandteil der STIKO-Empfehlung. Sie gilt nur solange, bis genügend Impfstoff verfügbar ist.

Wie läuft die Verteilung der Impfung ab?

Die Verteilung der Corona-Schutzimpfungen erfolgt über Impfzentren.

Die Bundesländer sind für deren Einrichtung sowie für die Einladung der Personen, die laut Priorisierung an der Reihe sind, zuständig.

In stationären Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern kann die Impfung durch Mobile Impfteams oder Betriebsärzte durchgeführt werden.

Weitere Informationen zur Terminvergabe finden Sie hier und unter der bundeseinheitlichen kostenfreien Telefonnummer 116117.

Ab wann ist man nach der Impfung geschützt?

Das Immunsystem benötigt eine gewisse Zeit, damit der Körper einen Immunschutz aufbauen kann. Im Fall von COVID-19 sind zwei Impfungen, eine sogenannte Impfserie, im Abstand von je nach Hersteller 21 bis 28 Tagen per Injektion notwendig.

Nach der zweiten Injektion dauert es mindestens zwei bis drei Wochen, bis ein vollständiger Schutz gegeben ist. Ob die Impfung jedes Jahr erfolgen muss, um wirksam zu bleiben, wie zum Beispiel bei der Schutzimpfung gegen die saisonale Grippe (Influenza), steht noch nicht fest.

Wie wirksam ist die Impfung?

Laut Herstellerangaben liegt die Wirksamkeit des Impfstoffs von BioNTech/Pfizer bei 95 Prozent. Studiendaten der STIKO zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem Virus bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die gegen COVID-19 geimpft wurden, um 95 Prozent geringer war als bei der Kontrollgruppe, die ein Placebo bekam.

Für den von Moderna entwickelten Impfstoff wurde in Studien eine Wirksamkeit von 93,6 Prozent ermittelt.

Das bedeutet: Eine Person, die gegen COVID-19 geimpft wurde, wird nach einem Kontakt mit SARS-CoV-2 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken. Allerdings steht aktuell noch nicht fest, wie lange der Impfschutz besteht und inwiefern geimpfte Personen das Virus noch übertragen können. Weitere Studien stehen noch aus.

Weitere, laufend aktualisierte Informationen zur Wirksamkeit finden Sie hier.

Welche Impfreaktionen und Nebenwirkungen sind zu erwarten?

Impfreaktionen können bei jeder Impfung auftreten, so auch bei einer Immunisierung gegen COVID-19. Sie zeigen sich in der Regel kurz nach der Impfung und klingen nach einigen Tagen wieder ab. Am häufigsten wurde bei den bisher zugelassenen Impfstoffen Schmerzen an der Einstichstelle beobachtet.

Darüber hinaus kam es zu Symptomen wie Erschöpfung, Kopf- und Muskelschmerzen. Vereinzelte Nebenwirkungen waren unter anderem Schulterschmerzen und Schwellungen der Lymphknoten in der Achselhöhle.

Weitere Informationen zu Impfreaktionen und Nebenwirkungen finden Sie hier.

Ist die Impfung sicher?

Normalerweise dauert es bis zu 20 Jahre, bis ein Impfstoff entwickelt und in der EU bzw. in Deutschland zugelassen wird. Deshalb sind viele Menschen besorgt, dass im Fall von COVID-19 die schnelle Zulassung auf Kosten der Sicherheit geht. Doch wie bei jeder Impfstoffentwicklung muss auch bei der Corona-Schutzimpfung der Hersteller nachweisen, dass der Impfstoff sicher, wirksam und gut erprobt ist.

Dazu gelten nationale und internationale Qualitätsstandards. Der Impfstoff muss ein klinisches Studienprogramm aus drei Phasen bestehen. Erst danach erhält er eine Marktzulassung in Deutschland.

Dass die Zulassung im Zuge der Pandemiebekämpfung so schnell ermöglicht werden konnte wie noch nie zuvor, liegt an neuen Technologien, die den Entwicklern zur Verfügung stehen. Die Wissenschaftler profitieren außerdem von Vorerfahrungen mit Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren (zum Beispiel MERS-CoV). Darüber hinaus konnte die Zulassung durch die intensive Zusammenarbeit der Entwickler mit den Behörden beschleunigt werden.­

* Übersicht der Quellen:

Website des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung:

www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/coronavirus-impfung-faq-1788988  (zuletzt zugegriffen am 13.01.2021)

www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/zweiter-impfstoff-1834668 (zuletzt zugegriffen am 13.01.2021)

Website Paul-Erich-Institut:

www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/covid-19/covid-19-node.html;jsessionid=28D672841361A35D9E8F889090C968BE.intranet242 (zuletzt zugegriffen am 13.01.2021)

www.pei.de/DE/newsroom/hp-meldungen/2021/210106-eu-zulassung-covid-19-impfstoff-moderna.html;jsessionid=A2E403AE792253D783881B5E2431C761.intranet212 (zuletzt zugegriffen am 13.01.2021)

www.pei.de/DE/service/faq/faq-coronavirus-inhalt.html;jsessionid=016C0441726F7FFEFE18E19EFABD6C50.intranet231 (zuletzt zugegriffen am 13.01.2021)

Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA):

www.infektionsschutz.de/coronavirus/schutzimpfung/fragen-und-antworten/ (zuletzt zugegriffen am 13.01.2021)

Website des Bundesministeriums für Gesundheit „Zusammen gegen Corona“:

www.zusammengegencorona.de/impfen/wo-kann-man-sich-impfen-lassen/ (zuletzt zugegriffen am 13.01.2021)

www.zusammengegencorona.de/impfen/so-sicher-ist-die-corona-schutzimpfung/ (zuletzt zugegriffen am 13.01.2021)

Website des Bundesministeriums für Gesundheit:

www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus/faq-covid-19-impfung.html zugegriffen am 13.01.2021)

Website des Robert Koch-Instituts:

www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/02_21.pdf zuletzt zugegriffen am 11.01.2021

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