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Blutspende
14.06.2023

Blut und Plasma: Jede Spende zählt!

Wer Blut spendet, trägt dazu bei, Leben zu retten. In Deutschland werden täglich rund 15.000 Blutspenden benötigt, um Menschen beispielsweise während Operationen, nach Unfällen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen mit Blut zu versorgen. Doch Blutkonserven sind ein knappes Gut. Immer wieder kommt es zu Engpässen, vor allem in den Sommermonaten, wenn viele Bundesbürger im Urlaub sind oder Hitzewetter eine Spende beschwerlich macht. Lesen Sie, was Sie beachten müssen, wenn Sie spenden möchten.

Welche Arten von Spenden gibt es?

Beim Blut ist Spende nicht gleich Spende, es gibt unterschiedliche Formen. Man unterscheidet zwischen:

Vollblutspende

Bei dieser häufigsten Form der Spende werden 500 Milliliter Blut über die Armbeuge entnommen, im Anschluss in seine Bestandteile zerlegt und weiterverarbeitet. Frauen dürfen pro Jahr viermal Vollblut spenden. Bei Männern sind es sechsmal pro Jahr.

Blutplasmaspende

Wenn Sie bereits mindestens einmal Blut gespendet und dies gut vertragen haben, dürfen Sie auch Plasma spenden. Im Jahr sind maximal 60 Plasmaspenden im Abstand von jeweils zwei Kalendertagen zur vorherigen Plasma- oder Vollblutspende erlaubt. Auch hier wird Vollblut entnommen und gelangt über einen Schlauch in ein Gerät, welches die flüssigen Bestandteile (das Plasma) herauslöst und die festen Blutbestandteile zurück in den Körper leitet. Blutplasma wird als Transfusion bei großen Blutverlusten oder Gerinnungsstörungen eingesetzt. Es kommt außerdem zum Einsatz bei der Herstellung von bestimmten Medikamenten.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Blutspendearten, zum Beispiel die von Thrombozyten (Blutplättchen) und Erythrozythen (rote Blutkörperchen).

Wer darf spenden?

Die Blutspende unterliegt in Deutschland strengen gesetzlichen Bestimmungen. Wer spenden möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese dienen dem Schutz der Spender, aber auch dem der potenziellen Empfänger der Spende. Sie sind in der Hämotherapie-Richtlinie von Bundesärztekammer und Paul-Ehrlich-Institut festgelegt. Die Richtlinie beruht auf dem Transfusionsgesetz (TFG).

Wenn Sie Blut spenden möchten, müssen folgende Kriterien erfüllt sein:

  • Sie müssen zwischen 18 und 68 Jahre alt sein.
  • Wenn Sie zum ersten Mal spenden, sollten Sie unter 60 Jahre alt sein.
  • Sie müssen ein Körpergewicht von mindestens 50 Kilogramm haben.
  • Sie müssen sich gesund und fit fühlen.

Vor der ersten Blutspende werden Sie ärztlich untersucht, um zu prüfen, ob Sie spenden dürfen. Zu den Ausschlusskriterien gehören einige chronische Krankheiten oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten. Darüber hinaus gibt es Faktoren, die eine sogenannte Rückstellung notwendig machen. Das bedeutet, Sie dürfen zwar grundsätzlich spenden, sind aber für eine gewisse Zeit von der Spende ausgeschlossen. Das gilt zum Beispiel während Schwangerschaft und Stillzeit, nach Magen-Darm-Infekten, längeren Auslandsaufenthalten (zum Beispiel in einem Malariagebiet) oder nach einer Operation.

All diese Informationen und Vorsichtsmaßnahmen können erst einmal verunsichernd wirken. Bei jeder Blutspende sind aber Menschen anwesend, die Ihnen weiterhelfen können, wenn Sie Fragen haben oder unsicher sind.

Übrigens: Auch bestimmte Impfungen können eine Rückstellung notwendig machen. Die Impfung gegen COVID-19 gehört aber nicht dazu.

Wie läuft die Spende ab?

Damit Sie durch die Blutspende nicht zu stark geschwächt werden, sollten Sie vorher genug trinken und essen. Achten Sie bereits am Vortag darauf, starke Anstrengung zu vermeiden, damit Sie möglichst ausgeruht sind. Bei jeder Spende müssen Sie einen Fragebogen zur Selbstauskunft ausfüllen mit Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand und Ihren Lebensgewohnheiten. Die Fragen sind teilweise sehr persönlich, müssen aber aus Sicherheitsgründen ehrlich beantwortet werden.

Im Anschluss folgt der Gesundheits-Check inklusive Messung von Puls, Blutdruck und Körpertemperatur. Aus der Fingerkuppe wird ein Blutstropfen entnommen, um den Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) zu bestimmen. Ist er zu niedrig, können Sie aktuell nicht spenden, denn es besteht für Sie die Gefahr für eine Anämie oder einen Eisenmangel. Bei Männern muss der Wert über 13,5 g/dl (Gramm pro Deziliter), bei Frauen über 12,5 g/dl liegen.

Im Anschluss besprechen Sie die Ergebnisse des Checks mit einer Ärztin oder einem Arzt. Bevor es dann zur eigentlichen Blutspende geht, müssen Sie schriftlich Auskunft zum sogenannten vertraulichen Selbstausschluss geben. Das bedeutet, Sie können veranlassen, dass das gespendete Blut oder Plasma nicht verwendet werden darf. Das wirkt erst einmal seltsam, soll aber neben dem Schutz der Empfänger auch dem Schutz Ihrer Privatsphäre dienen. Zum Beispiel, wenn Sie Bedenken haben, die Sie nicht öffentlich machen möchten. Sie haben dann die Möglichkeit, Ihre zuvor gegebene Erlaubnis zur Spende wieder zurückzuziehen, ohne dass von den Anwesenden jemand davon erfährt.

Für zusätzliche Sicherheit werden die Blutkonserven nach der Spende sorgfältig im Labor auf folgende Krankheitserreger und Krankheiten untersucht:

  • Hepatitis-A-, -B- und -C-Viren
  • Humanes Immundefizienzvirus (HIV)
  • Antikörper gegen den Erreger der Syphilis
  • Parvovirus B19 (Ringelröteln)

Wenn es dabei zu Auffälligkeiten kommt, wird die Spende ausgeschlossen, und Sie werden informiert.

Gut zu wissen: Praktischer Blutspendeausweis

Nach der Erstspende erhalten Sie einen Blutspendeausweis als Scheckkarte, auf dem Ihre Blutgruppe und Ihr Rhesusfaktor vermerkt sind. Diese Informationen können für Ersthelfer im Notfall wichtig sein. Bewahren Sie die den Ausweis als zusätzliche Notfallkarte in Ihrem Portemonnaie auf.

Wie geht es mir nach der Blutspende?

In den meisten Zentren werden Sie direkt nach der Spende auf einen Ruheplatz verwiesen. Im Anschluss bekommen Sie etwas zu Essen und zu Trinken angeboten. Diese Zeit sollten Sie auch nutzen. Der Blutverlust kann bei manchen auf den Kreislauf schlagen. In einigen Fällen kommt es zu Schwindel und Übelkeit. Aber selbst, wenn Sie erst einmal nichts bemerken, sollten Sie sich nach der Spende mindestens 30 Minuten ausruhen und ausreichend essen und trinken. Für den Rest des Tages ist Schonung angesagt. Verzichten Sie besser auf anstrengende körperliche Tätigkeiten. Am darauffolgenden Tag sind die meisten Spender wieder fit für den Alltag.

Übrigens: Regelmäßige Blutspenden können sich positiv auf die Gesundheit auswirken. So gibt es Hinweise darauf, dass sie bei Menschen mit Bluthochdruck eine blutdrucksenkende Wirkung haben.

Wie komme ich an einen Termin zur Blutspende?

Eine Blutspendedienst in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Genauso unkompliziert funktioniert die Terminsuche über den Blutspendedienst vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). 

INTER Gesundheitsservice: Wir sind für Sie da!

Die INTER bietet eine Reihe von Gesundheitsprogrammen an. Weitere Informationen zu den Programmen und Kooperationspartnern finden Sie in unserem Gesundheitsservice.

 

Quellen:

https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/pdf-Ordner/RL/RiliH_Lese.pdf

https://www.blutspenden.de/faq/

https://www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/rueckstellung-und-ausschluss/

https://www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/blutspendearten-im-ueberblick/

https://www.blutspenden.de/blut-und-plasmaspende/ablauf-einer-blut-und-plasmaspende/

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