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Rauchen mit Verdampfer
25.07.2023

Vape statt Kippe – wirklich harmlos? Die unterschätzten Gefahren von E-Zigaretten

Sie sind klein, bunt, schmecken nach Wassermelone, Cola oder Vanille – und haben längst den Schulhof, TikTok und die Clubs erobert: E-Zigaretten und Vapes. Viele denken: „Besser als Rauchen ist es allemal.“ Aber ist das wirklich so?

Vape ist nicht harmlos – sondern hochgefährlich

Was viele nicht wissen: Auch wenn E-Zigaretten keinen Tabak verbrennen, enthalten sie oft Nikotin – und das macht genauso abhängig wie klassische Zigaretten. Der Unterschied? Beim Vapen bekommt man das Nikotin in süß verpackter Form – was es besonders für junge Menschen gefährlich macht. Laut Studien kann sich eine Abhängigkeit schon nach kurzer Zeit entwickeln – vor allem, wenn regelmäßig gezogen wird.

Und selbst Vapes ohne Nikotin sind nicht automatisch „clean“. In den Liquids stecken chemische Zusatzstoffe, deren Auswirkungen auf den Körper oft noch gar nicht komplett erforscht sind. Manche Stoffe können beim Erhitzen sogar krebserregend oder lungenreizend wirken.

Was passiert im Körper?

Viele denken, sie „dampfen“ nur ein bisschen Aroma – aber der Dampf aus der E-Zigarette kann echte Schäden anrichten:

  • Reizung der Atemwege: Häufiges Vapen kann zu Husten, Schleimproduktion und Atemproblemen führen.
  • Veränderung der Lunge: Studien zeigen erste Hinweise auf Entzündungen und Zellveränderungen, ähnlich wie bei Raucherlungen.
  • Störung der Mundflora: Vapes greifen das Gleichgewicht im Mund an – was zu Infektionen oder Zahnproblemen führen kann.
  • Herz-Kreislauf-System unter Stress: Nikotin sorgt für einen höheren Puls, mehr Blutdruck – langfristig nicht gesund.

Süchtig durch Style

Ein großes Problem: Viele Vapes sind optisch stylisch, süß im Geschmack und leicht verfügbar – die Hemmschwelle zum Ausprobieren ist extrem niedrig. Wer früher beim ersten Zug an der Zigarette gehustet hat, bekommt heute eine Karamellwolke mit Beerenaroma.

Aber genau das macht Vapes so gefährlich: Der Einstieg ist leicht, das Abgewöhnen schwer. Viele Nutzer berichten von Entzugserscheinungen wie Nervosität, Schlafproblemen, Konzentrationsschwierigkeiten – sogar depressive Verstimmungen können auftreten.

Ein Trend mit Langzeitfolgen

Noch gibt es keine verlässlichen Langzeitstudien, die die Folgen von jahrelangem Vapen zeigen. Aber erste Erkenntnisse deuten an: E-Zigaretten können langfristig ernsthafte Gesundheitsschäden verursachen. Wer in jungen Jahren damit anfängt, hat ein höheres Risiko für spätere Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen.

Und: Immer mehr junge Menschen, die mit dem Vapen anfangen, greifen später auch zur Zigarette – der sogenannte „Gateway-Effekt“. Das heißt: Vapen ist nicht der Weg vom Rauchen weg, sondern für viele der Einstieg hinein.

Besser gar nicht erst anfangen

Es gibt keine sichere Menge an Nikotin – und keinen gesunden Dampf. Auch wenn Vapes oft als „smarte“ Alternative verkauft werden: Gesund sind sie nicht. Und cool? Ist eigentlich nur, wer auf sich aufpasst.

Tipp: Wenn du schon vapest oder überlegst, aufzuhören, hol dir Unterstützung – z. B. bei Beratungsstellen, Ärzt*innen oder Online-Angeboten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Du musst das nicht allein durchziehen.

 

 

Quellen:

www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/rauchentwoehnung/hintergrund

herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/rauchen-aufhoeren

rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/hilfe-bei-entzugserscheinungen/

www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/rauchentwoehnung/tabakalternativen

www.dkfz.de

register.awmf.org/assets/guidelines/076-006l_S3_Rauchen-_Tabakabhaengigkeit-Screening-Diagnostik-Behandlung_2021-03.pdf

rauchfrei-info.de/aufhoeren/methoden-zum-rauchstopp/nikotinersatztherapie/

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