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Erkältungstipps
04.01.2022

Erkältung - was hilft

Mit der Coronapandemie haben wir gelernt, Erkältungssymptome genau zu beobachten. Aber was steckt eigentlich hinter einer „ganz normalen“ Erkältung, und was hilft dagegen?

Erkältung: Die Ursache

Zunächst einmal trägt die Erkältung ein Missverständnis im Namen. Sie wird nämlich nicht durch Kälte ausgelöst, sondern durch diverse Viren (in seltenen Fällen auch Bakterien), die sich schnell vermehren, sobald sie in den Körper eingedrungen sind.

Erkältungsviren sorgen zwar für die unangenehme Entzündung der Schleimhäute in der Nase und im Rachen, sie sind ansonsten aber meist harmlos – im Gegensatz zu Grippeviren oder dem Coronavirus.

Grippaler Infekt oder Grippe?

Eine Erkältung wird medizinisch auch als „grippaler Infekt“ bezeichnet. Immer wieder werden die Begriffe „grippaler Infekt“ und „Grippe“ verwechselt. Gemeinsam ist beiden Erkrankungen, dass sie durch Viren ausgelöst werden. Doch eine „echte“ Grippe (Influenza) verursacht viel stärkere Beschwerden als ein grippaler Infekt.

Den Unterschied merkt man meist schon zu Beginn der Erkrankung: Während die Erkältung ganz allmählich mit zunächst meist leichten Symptomen anfängt, beginnt die Influenza meist sehr plötzlich mit oftmals hohem Fieber, Schüttelfrost, begleitet von Muskel- und Gliederschmerzen.

Auch Appetitlosigkeit und starke Müdigkeit können hinzukommen. Während sich die Erkältung auf die Atemwege beschränkt, können Grippesymptome den ganzen Körper betreffen. Beim Verdacht auf eine Grippe sollte man eine Ärztin oder einen Arzt ansprechen.

Erkältung: Die Symptome kennt jeder

Die Entwicklung der Erkrankung dauert in der Regel mehrere Tage. Meist beginnt der Infekt mit einem Kratzen im Hals oder gleich mit Halsschmerzen. Wenn es schon soweit gekommen ist, dauert es erfahrungsgemäß nicht mehr lange, bis die Nase zuschwillt und anfängt zu laufen.

Das ist nicht nur unangenehm: jetzt kann es auch sein, dass Sie sich richtig krank fühlen. In der Regel ist eine Erkältung nach etwa einer Woche ausgestanden.

Manchmal kann es auch noch etwas länger dauern, bis die Symptome wieder ganz abgeklungen sind. Das kann speziell dann der Fall sein, wenn auch noch Husten dazukommt.

In diesem Fall dauert es im Schnitt 18 Tage, bis Betroffene wieder symptomfrei durchatmen können. Bei Kindern kann sich der Husten auch schon mal drei Wochen lang halten.

Was können Patienten tun, um Erkältungssymptome zu lindern?

Erkältungssymptome zeigen, dass Ihr Immunsystem den Kampf gegen die Viren aufgenommen hat. Sie können Ihre körpereigene Abwehr unterstützen, indem Sie sich Ruhe gönnen und viel schlafen.

Auch ein Spaziergang an der frischen Luft kann positiv wirken. Wichtig ist es auch, ausreichend Wasser oder warmen Tee zu trinken.

Das hält die Schleimhäute feucht und hilft dabei, die Krankheitserreger schneller auszuscheiden. Auf Alkohol und Zigaretten sollte man in dieser Phase besser verzichten.

Hausmittel gegen Erkältungsbeschwerden

Gegen Erkältung gibt es eine ganze Reihe von Hausmitteln, teilweise mit langer Tradition. Ob sie die Dauer einer Erkältung wirklich verkürzen können, ist unklar. Sie können aber bei der Heilung unterstützen und helfen, die Erkältungssymptome zu lindern. Hier ein kleiner Überblick.

Der Halswickel

Ein feuchtwarmer Halswickel (ca. 40-45 Grad Celsius) kann die Durchblutung im Halsbereich fördern. Das soll den Heilungsprozess bei Halsschmerzen gerade dann fördern, wenn die Entzündung im Rachen Betroffene bereits einige Tage plagt.

Das warme Tuch (am besten aus Baumwolle oder Leinen) sollte man mit einem trockenen Tuch aus zum Beispiel Frottee umwickeln. Die empfohlene Tragezeit für warme Halswickel ist 30 bis 60 Minuten.

Die Nasendusche

Eine Nase, die „zu ist“, nervt. Hier kann eine Nasenspülung helfen. Dabei verflüssigt eine warme Kochsalzlösung den lästigen Schleim mit den Viren, der so besser abfließen kann.

In der Apotheke finden Sie dazu Nasenduschen, mit denen Sie die Prozedur selbst durchführen können. Nasenduschen können nach ärztlicher Absprache auch gegen Allergien zum Einsatz kommen und während des Pollenflugs die Nase freimachen.

Um Ihre Nasenschleimhaut nicht zu schädigen, sollten Sie eine Nasenspülung allerdings nur so häufig einsetzen, wie es die Gebrauchsanweisung vorsieht bzw. sich auf die Empfehlung von Arzt und Apotheker verlassen.

Das Erkältungsbad

Als klassisches Hausmittel per se gilt das Erkältungsbad. Es wird vor allem beim Aufkommen der ersten Erkältungssymptome empfohlen.

Ein warmes Bad fördert die Blutung von Haut und Muskeln und sorgt für Entspannung. Die richtige Temperatur ist übrigens die, bei der Sie sich zehn bis 20 Minuten lang wohlfühlen.

Anschließend sollten Sie dem Körper Ruhe gönnen – also ruhig für ein bis zwei Stunden: Ab ins Bett. Sind die Erkältungssymptome bereits weiter fortgeschritten könnte ein solches Bad zu anstrengend sein.

Helfen Medikamente gegen Erkältungen?

Die klassische Erkältung heilt auch ohne spezielle Behandlung wieder aus. Da Erkältungen in der Regel durch eine Vielzahl unterschiedlicher Viren ausgelöst werden, ist leider noch kein passendes Medikament entwickelt worden, das solche grippalen Infekte gezielt bekämpfen kann.

Keine Hilfe gegen durch Viren verursachte Erkältungen sind Antibiotika. Sie können nur helfen, wenn auch Bakterien im Spiel sind.

Möglich ist aber die Einnahme von freiverkäuflichen Medikamenten, die helfen können, die unangenehmen Symptome zu lindern. In Frage kommen hier zum Beispiel Schmerzmittel oder Nasensprays. Lassen Sie sich dazu am besten in der Apotheke beraten.

Sollte man bei Erkältungen Vitamine oder pflanzliche Arzneimittel nehmen?

Die Vor- und Nachteile von Präparaten mit Zink und Vitamin C beim Einsatz gegen Erkältungen sind noch nicht abschließend durch ausreichend zuverlässige Studien geklärt. Gleiches gilt für pflanzliche Arzneimittel.

Allerdings: Durch Studien ist nachgewiesen, dass Thymian-Efeu- oder Thymian-Primelwurzel-Präparate Husten bei akuten Atemwegsinfektionen lindern.

Was kann man tun, um die Ansteckungsgefahr zu verringern?

Erkältungsviren verbreiten sich über winzige Tröpfchen. Menschen, die gerade an einem grippalen Infekt erkrankt sind, bringen die virushaltigen Tröpfchen beim Niesen oder Husten in die Luft.

Man kann sich infizieren, indem man diese Tröpfchen einatmet, aber auch, wenn man Flächen anfasst, auf denen diese Tröpfchen gelandet sind. Fassen Sie sich anschließend ins Gesicht, können die Erreger über Mund und Nase in den Körper gelangen.

Das Ansteckungsrisiko können Sie durch Abstandhalten und regelmäßiges Händewaschen verringern.

Wichtig: Erkältungshygiene beachten

Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Erkältungsetikette einzuhalten. Das heißt zum Beispiel: Niesen in die Armbeuge und nicht in die Handinnenflächen, damit weniger Erreger an den Händen haften bleiben, von wo aus sie leichter übertragen werden können. Gebrauchte Taschentücher sollte man umgehend entsorgen.

Wann muss man zum Arzt?

Die üblichen Symptome einer Erkältung wie Halssschmerzen, Schnupfen, Husten und leichtes Fieber lassen sich meist mit Hausmitteln oder mit frei verkäuflichen Medikamenten.

Einen Arzt oder eine Ärztin sollte man aufsuchen, wenn schwere Symptome auftreten. Also zum Beispiel Fieber über 39 Grad, Schüttelfrost, schwere Kopfschmerzen, Erbrechen oder Schmerzen in der Brust.

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Quellen:

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/halsschmerzen/hintergrund#welche-hausmittel-koennen-bei-halsschmerzen-helfen

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/schnupfen/hintergrund#nasendusche-so-geht's-

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/erkaeltung/wann-ein-erkaeltungsbad-sinnvoll-ist-714525.html

https://www.gesundheitsinformation.de/erkaeltung.html#Behandlung

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erkaeltung/behandlung

https://www.gesundheitsinformation.de/erkaeltung.html#Vorbeugung

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/erkaeltung/praevention

https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/wann-sollte-man-bei-einer-erkaeltung-zum-arzt-gehen.html

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