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17.05.2025

Volkskrankheit Bluthochdruck: Das können Sie tun

Am 17. Mai ist Welthypertonietag, ein Aktionstag, der Aufmerksamkeit auf die Erkrankung Bluthochdruck (Hypertonie) sowie frühzeitige Maßnahmen zur Vorbeugung und Therapiemöglichkeiten lenken soll. Wie sinnvoll das ist, zeigen die Zahlen zum Thema: Im Jahr 2023 litten deutschlandweit rund 30 Prozent der Bevölkerung unter Bluthochdruck. Frauen waren etwas häufiger betroffen als Männer.

Wann spricht man von Bluthochdruck?

Eine Hypertonie liegt vor, wenn der Blutdruck in den Arterien, also den Blutgefäßen, die vom Herzen wegführen, dauerhaft erhöht ist. Während des Herzschlags pumpt das Herz mit großer Kraft Blut in die Gefäße, welches dabei Druck auf die Gefäßwände ausübt. Diese setzen den sogenannten Gefäßwiderstand entgegen. Beide Faktoren bestimmen den Blutdruck. Durch Anstrengung oder Stress kann er vorübergehend erhöht sein. Ist der Druck dauerhaft zu hoch, werden die Arterien geschädigt.

Wie wird der Blutdruck gemessen?

Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule gemessen (Abkürzung: mmHg). Es werden zwei Werte angegeben: Der obere (systolische) Wert bezeichnet den Druck in den Blutgefäßen, während die Herzmuskulatur Blut in die Hauptschlagader pumpt. Der Blutdruck in den Gefäßen während der Entspannungsphase der Herzmuskulatur nennt man den unteren (diastolischen) Blutdruck.

Bei Erwachsenen liegt Bluthochdruck vor, wenn

  • beim oberen (systolischen) Blutdruck Werte von 140 mmHg oder höher gemessen werden und/oder
  • wenn der untere (diastolische) Blutdruck Werte von 90 mmHg oder höher erreicht 

Je nach Wert wird die Hypertonie in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt. Die hier genannten Grenzwerte dienen nur als Anhaltspunkte.

Außerdem ist der Blutdruck nicht konstant. Der Wert kann sich im Tagesablauf ändern. Auch bei gesunden Menschen kann der Blutdruck bei Anstrengungen deutlich steigen. Deshalb gilt für die Frage, ob eine Hypertonie festgestellt wird, der durchschnittliche Blutdruck als Entscheidungsfaktor. Gemessen wird deshalb in ruhigen Situationen.

Blutdruck selber messen: So gehen Sie vor

  • Um das Messergebnis nicht zu beeinflussen, sollten Sie bis 30 Minuten vor der Messung des Blutdrucks keinen Sport treiben, nicht essen, keinen Kaffee trinken oder rauchen.
  • Wählen Sie für die Messung eine ruhige Umgebung. Setzen Sie sich hin und entspannen Sie mindestens fünf Minuten.
  • Füße flach auf den Boden stellen. Den zu messenden Oberarm freimachen und Manschette bzw. das Messgerät anlegen, sodass es sich etwa auf Höhe Ihres Herzens befindet. Den Arm während der Messung locker auf dem Tisch liegenlassen. 
    (Achtung: Manche Blutdruckmessgeräte müssen ans Handgelenk angelegt werden. Dann den Arm während der Messung anwinkeln.)
  • Wiederholen Sie die Messung nach ein bis zwei Minuten. Notieren Sie sich die gemessenen Werte. Manche Geräte speichern die Ergebnisse automatisch.

Was sind die Ursachen für Bluthochdruck?

Meistens entsteht Bluthochdruck durch das Zusammenwirken von mehreren Ursachen: Dazu gehören Erbanlagen, Alter, Geschlecht und verschiedene ungünstigen Lebensbedingungen. Auch Ernährungsgewohnheiten können einen Einfluss haben. Bei vielen Menschen, die unter Bluthochdruck leiden, lässt sich keine konkrete Ursache ermitteln. Zu den Risikofaktoren für die Ausbildung einer Hypertonie zählen:

  • Übergewicht
  • hoher Kochsalzkonsum
  • hoher Alkoholkonsum
  • Bewegungsmangel
  • Stress.

Auch bestimmte Krankheiten (zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion) oder Medikamente können für Bluthochdruck sorgen. Bei den meisten Menschen steigt der Blutdruck mit dem Alter an.

Was sind mögliche Folgeerkrankungen von Bluthochdruck?

Jahrelanger Bluthochdruck schädigt die großen und kleinen Blutgefäße. Diese Schäden können zu Arterienverkalkung (Arteriosklerose), zu Entzündungen und zur Bildung von Blutgerinnseln führen. Durch die Verengung der Gefäße kann es zu Durchblutungsstörungen kommen. Das kann zum Beispiel die Beine betreffen oder auch Organe wie die Niere.

Außerdem führt die dauerhafte erhöhte Anstrengung des Herzmuskels dazu, dass dieser sich mit den Jahren verdickt. Er wird insgesamt steifer und schlechter beweglich. In der Folge kann die Pumpleistung des Herzens sinken, was unter anderem zu Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung führen kann. Ein ständig erhöhter Blutdruck kann speziell Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen und auch zu Organschäden führen. Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor für das Auftreten von Schlaganfällen und Herzinfarkten.

Welche Symptome treten auf?   

Viele Betroffene wissen lange Zeit nicht, dass sie unter einer Hypertonie leiden. Symptome zeigen sich oft erst dann, wenn der Blutdruck – zum Beispiel bei anstrengenden Aktionen – kurzzeitig sehr hohe Werte erreicht. Dann kann es etwa zu Schwindel, Sehstörungen, Ohrensausen oder Nasenbluten kommen.

Wie wird Bluthochdruck behandelt?

Die Behandlung hängt vom Schweregrad und möglichen Begleiterkrankungen ab. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird Ihnen nach der Diagnose Bluthochdruck das für Ihre Situation sinnvollste Vorgehen vorschlagen und Ihnen erläutern, was Sie selbst tun können. Oft lässt sich der Blutdruck bereits durch eine Änderung der Lebensumstände so weit verbessern, dass auf die Gabe von Medikamenten verzichtet werden kann. Reicht das nicht aus, ist es möglich, den Blutdruck durch Medikamente zu senken. Dabei sollten jedoch die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Denn diese Medikamente können Nebenwirkungen haben.

Das können Sie selbst tun

Das wirksamste Mittel gegen Bluthochdruck ist eine gesunde Lebensweise. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Folgende Maßnahmen können Sie selbst ergreifen, um Bluthochdruck vorzubeugen und im Fall des Falles zu senken.

Ernährung umstellen

Ein Risikofaktor für Bluthochdruck ist Übergewicht. Abnehmen mit dem Ziel, das individuelle Normalgewicht zu erreichen, kann den Blutdruck senken. Ein entscheidender Ansatz dazu ist eine Umstellung der Ernährung. Dabei geht es aber nicht nur um die Menge der Kalorien und den Anteil an Obst und Gemüse. Eine wichtige Rolle spielt auch, dass wir häufig zu viel Salz zu uns nehmen. Es ist belegt, dass eine verringerte Aufnahme von Salz den Blutdruck senken kann. Alkohol sollte man nur mäßig genießen. Auf Rauchen sollten Sie ganz verzichten.

Mehr Bewegung

Menschen mit Bluthochdruck können von mehr Bewegung profitieren. Körperliche Anstrengung erhöht zwar kurzfristig den Blutdruck, hat aber langfristig eine blutdrucksenkende Wirkung. Denn neben den Muskeln werden so auch die Blutgefäße trainiert und dehnbarer.

Ausreichende Entspannung

Dauerstress treibt den Blutdruck in die Höhe. Stress, vor allem, wenn er berufsbedingt ist, lässt sich nicht immer vermeiden. Darum geht es auch gar nicht unbedingt. Wichtiger ist, den Tagesablauf so zu strukturieren, dass ausreichend Pausen für Erholung und Entspannung möglich sind. Helfen können Ihnen dabei verschiedene Entspannungstechniken wie Yoga oder Thai Chi, Progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitsübungen.

INTER Gesundheitsservice: Wir sind für Sie da!

Die INTER Versicherungsgruppe bietet eine Reihe von Gesundheitsprogrammen an, darunter sind auch Angebote, die für Menschen mit Bluthochdruck hilfreich sein könnten. Zum Beispiel erhalten INTER-Kunden einen exklusiven Zugang zu Manoa, einer App, mit der Sie Ihren Blutdruck im Griff behalten können.

 

Quellen:

https://www.gesundheitsatlas-deutschland.de/erkrankung/arterielle_hypertonie?activeValueType=praevalence&activeLayerType=state

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/hypertonie/hintergrund

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/blutdruck-messen

https://www.gesundheitsinformation.de/bluthochdruck-hypertonie.html#Symptome

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/hypertonie/diagnose

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/hypertonie/medikamente-op

https://register.awmf.org/assets/guidelines/nvl-009k_S3_Hypertonie_2023-06.pdf

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/hypertonie/blutdruck-senken

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