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11.07.2023

Sonnenschutz für die ganze Familie: Was wirklich wichtig ist – und was nicht stimmt

Sonne macht gute Laune, sorgt für Energie und versorgt uns mit Vitamin D. Aber: Zu viel davon ist nicht gesund – vor allem für Kinderhaut. Damit ihr den Sommer sicher genießen könnt, räumen wir mit ein paar Mythen auf und geben euch praktische Tipps – für Babys, Kleinkinder, Teenager und Eltern.

 

Sonnenbrand – was passiert da eigentlich?

Ein Sonnenbrand ist nichts anderes als eine Entzündung der Haut. Er entsteht, wenn UV-Strahlung zu stark auf die ungeschützte Haut trifft. Das merkt man allerdings meist erst Stunden später – dann wird die Haut rot, heiß, schmerzhaft und fängt eventuell an zu jucken oder zu spannen. Besonders bei kleinen Kindern kann das schnell passieren, weil ihre Haut noch sehr dünn und empfindlich ist.

Was hilft?

  • Sofort raus aus der Sonne!
  • Die Haut mit lauwarmem Wasser kühlen (aber kein Eis – das reizt zu stark!)
  • Parfumfreie After-Sun-Produkte oder kühlende Gels verwenden
  • Viel trinken – die Haut verliert durch den Sonnenbrand Flüssigkeit

 

Mythos: Bei Wolken ist alles halb so wild

Falsch! Auch bei bewölktem Himmel kommt UV-Strahlung durch – manchmal sogar stärker, wenn Wolken das Licht reflektieren. Richtiger Anhaltspunkt ist der UV-Index, den du z. B. in Wetter-Apps oder auf der Website des Deutschen Wetterdienstes findest. Ab einem Wert von 3 ist Sonnenschutz wichtig – besonders für Kinder!

 

Braune Haut = guter Schutz?

Nicht wirklich. Zwar ist gebräunte Haut etwas weniger empfindlich, aber komplett geschützt ist sie nicht. Auch dunklere Hauttypen können Sonnenbrand bekommen – nur vielleicht etwas später. Besonders Kinder brauchen Schutz – egal, wie gebräunt sie sind.

 

Babys und Kleinkinder: Besonders gefährdet!

Babys unter 1 Jahr: Am besten komplett aus der direkten Sonne heraushalten. Ihre Haut kann sich noch nicht selbst schützen.

Kleinkinder: Immer mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen (LSF 50+), Sonnenhut mit Nackenschutz aufsetzen und leichte, langärmelige Kleidung tragen.

Kinderwagen oder Buggy sollten mit UV-Schutz ausgestattet sein (z. B. Sonnensegel mit UV-Filter).

 

Teenager und Sonne – eine riskante Kombi?

Teenies lieben es oft, braun zu werden. Aber: Auch hier gilt Aufklärung! Viele Jugendliche unterschätzen die Langzeitfolgen von zu viel Sonne – etwa das Risiko für Hautkrebs oder vorzeitige Hautalterung. Helft ihnen, gute Gewohnheiten zu entwickeln:

  • regelmäßig eincremen (auch Rücken, Ohren, Nase, Lippen!)
  • Sonnenzeiten begrenzen – besonders zwischen 11 und 15 Uhr
  • coole Sonnenhüte und UV-Kleidung können sogar stylisch sein

 

Welcher Lichtschutzfaktor ist der richtige?

Je heller die Haut, desto schneller kann sie verbrennen – und desto höher sollte der Lichtschutzfaktor (LSF) sein.

Als Faustregel gilt:

  • Babys und Kinder: Immer LSF 50+
  • Teenager & Erwachsene: Mindestens LSF 30, bei heller Haut ebenfalls 50

Wichtig: Cremen verlängert nicht die Zeit in der Sonne! Also: nach dem Baden immer wieder nachcremen, aber nicht länger draußen bleiben als empfohlen.

 

Kleidung als Sonnenschutz – mehr als ein modisches Extra

Gute Kleidung schützt oft sogar besser als Sonnencreme – vor allem bei den Kleinsten.

Darauf achten:

  • Dunkle, dicht gewebte Stoffe (z. B. spezielle UV-Kleidung)
  • Besser synthetische Stoffe als Baumwolle
  • Kleidung sollte trocken bleiben – nasse Shirts lassen mehr Strahlung durch
  • Sonnenbrille mit UV-Schutz nicht vergessen – auch Kinderaugen sind empfindlich!

 

Sonnenschutz im Winter – echt jetzt?

Ja! Vor allem beim Skifahren oder Wandern in den Bergen, wo die UV-Strahlung durch die Höhenlage und reflektierenden Schnee besonders intensiv ist. Auch hier gilt: Cremen, Lippen nicht vergessen – und Schutzkleidung tragen!

 

Kann Essen wirklich vor Sonnenbrand schützen?

Nicht direkt – aber eine gesunde Ernährung kann helfen, die Haut widerstandsfähiger zu machen. Besonders hilfreich:

  • Karotten, Tomaten, Spinat, Brokkoli (enthalten Karotinoide)
  • Grüner Tee, Trauben, Beeren (enthalten Polyphenole)
  • Viel Wasser trinken – auch das hält die Haut fit

Aber Achtung: Essen ersetzt keinen Sonnenschutz von außen!

 

Fazit: Clever in der Sonne

Die Sonne gehört zum Sommer einfach dazu – aber bitte mit Köpfchen. Gerade für Familien mit kleinen Kindern und Teenagern lohnt es sich, gute Sonnenschutz-Gewohnheiten zu entwickeln:

  • Rechtzeitig und großzügig eincremen
  • Mittagssonne meiden
  • UV-Kleidung tragen
  • Ausreichend trinken
  • Und: Immer ein schattiges Plätzchen im Hinterkopf haben

So steht dem Sommerabenteuer mit der ganzen Familie nichts im Weg!

Quellen:

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/einfuehrung/einfuehrung_node.html

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/hauttypen/hauttypen_node.html;jsessionid=CEA40A327799E3D3B931C3BAF8472266.2_cid382

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/uv-index/weltweit/weltweit.html

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/wirkung/akut/schutzreaktion.html

https://www.bfs.de/DE/themen/opt/uv/schutz/tipp-der-woche/_functions/documents/fruehling.html

https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/sonne-und-freizeit/sonnenschutz.html

https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/03_Verbraucherprodukte/02_Verbraucher/03_Kosmetik/06_Sonnenschutzmittel/bgs_kosmetik_sonnenschutzmittel_node.html

https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/notfall-erste-hilfe/hilfe-bei-sonnenbrand-sonnenstich-hitzschlag

https://www.bzfe.de/in-welchen-lebensmitteln-sekundaere-pflanzenstoffe-vorkommen/

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