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Pflegegrad
20.03.2025

Wenn das Vergessen beginnt: Sandra T.s Weg mit ihrem dementen Vater

Als Sandra T. ihren Vater nach einem Arztbesuch nicht am vereinbarten Treffpunkt fand, war das erst einmal ein kleiner Schreck – später  erzählte sie die Geschichte fast schon mit einem Lächeln. Doch als er plötzlich nicht mehr wusste, wo er wohnt, wurde klar: Es geht um mehr. Um Fürsorge. Um Verantwortung. Und um eine Krankheit, die langsam, aber sicher alles verändert: Demenz.

„Mein Vater war plötzlich nicht mehr der, der er mal war“

Was als kleine Vergesslichkeit begann – ein Wort, das ihm nicht einfiel, eine Uhr, die er nicht mehr ablesen konnte – wurde zur täglichen Herausforderung. „Anfangs dachte ich, das geht wieder vorbei“, erzählt Sandra. „Aber es wurde schlimmer. Ich hatte Angst, ihn allein zu lassen. Was, wenn er den Herd anlässt oder sich verläuft?“

Wie viele andere Angehörige auch, versuchte Sandra zunächst alles allein zu stemmen: Haushalt, Arztbesuche, Medikamente, Gespräche. Neben ihrem Beruf und ihrer Familie. „Ich wollte ihm seinen Wunsch erfüllen, so lange wie möglich zu Hause zu bleiben. Aber irgendwann war es nicht mehr zu schaffen.“

Hilfe annehmen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Verantwortung

Viele Angehörige zögern, sich Hilfe zu holen – aus Pflichtgefühl, aus Angst oder aus Unwissenheit. Doch Unterstützung ist da – und dringend notwendig. Denn wer dauerhaft pflegt, ohne auf sich selbst zu achten, gefährdet nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die der oder des Pflegebedürftigen.

Sandra entschied sich, einen Pflegegrad zu beantragen. Dafür wandte sie sich an die Pflegekasse ihres Vaters. Ein Gutachter kam nach Hause und beurteilte die Situation. Wichtig: Der Antrag muss von der pflegebedürftigen Person selbst gestellt werden – oder von einer Person mit entsprechender Vollmacht. Sandra kümmerte sich rechtzeitig darum. „Ich hätte nie gedacht, wie wichtig das ist. Ohne Vollmacht hätte im schlimmsten Fall das Gericht eine fremde Betreuungsperson eingesetzt.“

Für Angehörige da: Pflegeberatung und Pflegestützpunkte

Seit 2024 haben alle Pflegeversicherten Anspruch auf eine individuelle Pflegeberatung. Diese kann direkt über die Pflegekasse organisiert werden. Zusätzlich gibt es in jedem Bundesland sogenannte Pflegestützpunkte – zentrale Anlaufstellen, die helfen, den Dschungel aus Formularen, Leistungen und Zuständigkeiten zu entwirren.

Auch digitale Angebote nehmen zu: Pflegekompass, Pflegefinder oder die „Einfach Pflegen“-App bieten Informationen, Checklisten und Vergleichsmöglichkeiten – leicht zugänglich und kostenlos.

Wenn das Zuhause nicht mehr reicht: Den richtigen Pflegeplatz finden

Nach einem Krankenhausaufenthalt verschlechterte sich Rolfs Zustand. Er erkannte seine Tochter manchmal nicht mehr. Die Entscheidung, ihn in ein Pflegeheim zu geben, fiel Sandra schwer – aber sie wusste: „Ich kann das nicht mehr allein. Und ich will, dass er gut versorgt ist.“

Wichtig ist dabei: Die Wahl des Pflegeheims sollte nicht nur vom Ort oder der Ausstattung abhängen – sondern auch von persönlichen Bedürfnissen:

  • Welche medizinische Versorgung ist notwendig?
  • Gibt es Einzelzimmer oder kleine Wohngruppen?
  • Wie wichtig sind Freizeitangebote oder Gemeinschaft?
  • Wie weit darf die Einrichtung entfernt sein?

Viele Krankenkassen bieten Online-Vergleichsportale, um passende Pflegeeinrichtungen zu finden. Auch die Verbraucherzentralen helfen bei der Orientierung.

Die große Frage: Wie bezahle ich das?

Ein Pflegeplatz kostet im Schnitt zwischen 3.000 und 4.000 Euro im Monat – je nach Bundesland. Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil. Den Rest müssen Pflegebedürftige oft selbst zahlen – durch Rente, Ersparnisse oder Immobilien. Reicht das nicht, springt das Sozialamt ein, prüft aber zuvor, ob Angehörige finanziell einspringen können.

Sandra war geschockt: „Mein Vater hat sein Leben lang gearbeitet. Und trotzdem hätte seine Rente nicht gereicht.“

Private Vorsorge: Eine emotionale, aber kluge Entscheidung

Wer frühzeitig vorsorgt, kann die finanzielle Lücke schließen – zum Beispiel mit einer Pflegetagegeldversicherung. Sie zahlt im Pflegefall einen festen Betrag pro Tag – unabhängig vom Pflegegrad oder der Art der Pflege (ambulant, teilstationär, stationär).

Die INTER Pflegetagegeldversicherung bietet:

  • finanzielle Sicherheit bei Pflege im Heim oder zu Hause
  • frei verfügbares Pflegetagegeld, nicht zweckgebunden
  • Beitragsfreiheit im Pflegefall

So bleibt mehr Entscheidungsspielraum – für Angehörige wie Sandra, die nicht alles allein schultern wollen.

 

Fazit: Wer andere pflegt, braucht selbst Halt

Sandra hat ihren Weg gefunden – mit Unterstützung, Information und dem Mut, Hilfe anzunehmen. Sie steht für viele, denen es genauso geht.

Wenn Sie jemanden pflegen: Denken Sie an sich. Holen Sie sich Unterstützung. Sichern Sie sich ab. Sie sind nicht allein.

Die INTER steht Ihnen mit Beratung und passenden Versicherungslösungen zur Seite – damit Pflege nicht zur Überforderung wird.

 

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