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Peter Moldenhauer
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Frau liegt im Frühjahr auf der Wiese und schläft
28.02.2023

Tipps gegen Frühjahrsmüdigkeit

Im Frühjahr erwacht die Natur um uns herum so langsam aus dem Winterschlaf. Doch Sie kommen irgendwie nicht so richtig in die Gänge, fühlen sich ständig schlapp und müde?

Dann könnten Sie davon betroffen sein, was umgangssprachlich als Frühjahrsmüdigkeit bezeichnet wird. Wie gemein, wir haben uns doch gerade erst vom sogenannten Herbstblues erholt. Frühjahrsmüdigkeit ist zwar keine medizinische Diagnose. Es gibt jedoch viele Menschen, die zwischen Januar und Mai ungefähr über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen unter einer besonders starken Antriebslosigkeit leiden.

Mehr Licht und die Hormone

Grund für das Frühjahrstief kann unter anderem genau das sein, worüber wir uns in dieser Zeit eigentlich freuen: Die Tage werden länger, heller und wärmer. Das bringt unseren Hormonhaushalt durcheinander, und die innere Uhr stellt sich neu ein.

Mehr Licht sorgt dafür, dass wieder mehr Serotonin produziert wird. Das sogenannte „Glückshormon“ sorgt für gute Stimmung und Energie. Dafür nimmt die Menge an Melatonin ab, dem „Schlafhormon“, das uns bei Dunkelheit müde werden lässt. Dass sich das Gleichgewicht der Hormone wieder einpendeln muss, ist ein natürlicher Prozess, der nach wenigen Wochen abgeschlossen sein sollte.

Dennoch ist es anstrengend für den Körper, weshalb manche Menschen in dieser Zeit besonders müde sind. Auch Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen können auftreten. Außerdem muss sich unser Körper an den Temperaturwechsel gewöhnen. Das zeigt er uns, indem sich die Blutgefäße weiten und der Blutdruck abfällt. Das kann dazu führen, dass wir uns kurzfristig besonders kraftlos fühlen, zwischenzeitlich Schwindel verspüren und/oder schlechter schlafen.

Ab nach draußen!

Sobald die innere Uhr wieder „richtig“, also der Jahreszeit entsprechend eingestellt ist, sollten die Beschwerden nachlassen. Wir müssen aber nicht passiv abwarten, bis die Zeit vorüber ist. Wir können den Körper auch aktiv unterstützen, die Frühjahrsmüdigkeit zu überstehen.

Das Beste, was wir nun tun können, ist, die ersten Sonnenstrahlen optimal auszunutzen und so oft wie möglich Bewegung an der frischen Luft in unseren Alltag einzubauen. Dabei gilt: Je aktiver Sie sind, desto schneller verfliegt die Frühjahrsmüdigkeit.

Bewegung aktiviert den Kreislauf, sorgt für Energie und kräftigt müde Muskeln. Die Sonnenstrahlen helfen dem Körper, Serotonin zu produzieren, wodurch sich die Laune bessert. Für eine zusätzliche „Lichtdusche“ können – wie auch schon gegen den Herbstblues – Tageslichtlampen sorgen.

Ernährung gegen das Frühjahrstief

Früher nahm man an, dass eine einseitige Ernährung in den kalten Monaten für die Frühjahrsmüdigkeit verantwortlich ist. Die Vermutung: Im Winter haben wir weniger Obst und Gemüse gegessen, spätestens im Frühjahr herrscht gähnende Leere in den Nährstoffspeichern, wodurch uns die nötige Energie fehlt, um in die Gänge zu kommen.

Zwar geht man heute eher von den oben beschriebenen Faktoren als Ursachen für die Frühjahrsmüdigkeit aus, dennoch kann es nicht schaden, dem Körper den Neustart zum Jahresbeginn durch eine ausgewogene Ernährung zu erleichtern. Eventuell kann auf dem Weg zu einer gesunden Ernährungsumstellung auch eine Heilfastenkur sinnvoll sein.

Jetzt brauchen wir außerdem ordentlich Mineralstoffe wie Magnesium. Es ist zum Beispiel in Getreideprodukten, Nüssen, Milchprodukten sowie in magnesiumreichen Mineralwässern enthalten. Magnesium ist wichtig für die Muskeln und reguliert die Spannung der Blutgefäße. Außerdem sorgt es dafür, dass Serotonin und Melatonin gebildet werden können – wo wir dann wieder bei den Hormonen wären.

Das können Sie noch tun

Um die Phase der Frühjahrsmüdigkeit besser zu überstehen, kommt es auf ein ausgewogenes Verhältnis aus Aktivität und Ruhe an. Unter anderem können folgende Tipps dabei helfen:

Wechselduschen

Viele schaudert es schon bei Lesen dieses Tipps, er lohnt sich aber. Wechselduschen kosten zwar etwas Überwindung, aber nach der ersten kalten Schrecksekunde kommt der Kreislauf in Schwung, und Sie fühlen Sie sich garantiert frischer. Denn durch den Wechsel zwischen heißem und kaltem Wasser auf der Haut passiert folgendes: Abwechselnd verengen sich die Blutgefäße und weiten sich. So wird die Durchblutung im ganzen Körper gefördert. Regelmäßig angewendet können Wechselduschen sogar die Abwehrkräfte stärken.

Entspannung

Auch wenn Aktivität jetzt sinnvoll ist, wenn Sie sich ausgepowert fühlen, hören Sie auf Ihren Körper und schaffen Sie einen Ausgleich. Wenn Ihnen nach Entspannung ist, gönnen Sie sich Ihr persönliches Programm, um zur Ruhe zu kommen. Ob das nun eine zusätzlich Sporteinheit ist, Techniken wie Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung oder ein Abend auf der Couch, entscheiden Sie.

Was ist, wenn es nicht besser wird?

In der Regel hat sich der Körper innerhalb einiger Wochen auf den Frühling eingestellt. Dann sollten wir auch mehr Energie haben, und die Laune sollte sich deutlich bessern. Dauert das Stimmungstief aber länger als zwei Wochen an, ohne dass sich eine Besserung einstellt, und kommen typische Symptome einer depressiven Episode, wie starke Niedergeschlagenheit und Gefühle von Hoffnungslosigkeit hinzu, sollten Sie zum Arzt gehen. Denn dann könnten bei Ihnen erste Anzeichen für eine Depression vorliegen.

Weitere Informationen finden Sie auf den Websites der Stiftung Deutsche Depressionshilfe.

 

Quellen:

www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2022/03/fruehjahrsmuedigkeit-das-steckt-dahinter

utopia.de/ratgeber/fruehjahrsmuedigkeit-6-tipps-fuer-mehr-energie-im-fruehling/

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